Awarenesskonzept

Das Awarenesskonzept des Queeren Zentrums Kassel ist in zwei Bereiche aufgeteilt. Es gibt ein ausführlicheres Konzept und Handlungsleitfaden, auf den insbesondere Awarenesspersonen zurückgreifen können und diesen Aushang zum Thema Awareness, der gemeinsam mit der Etikette einen achtsamen Umgang im Queeren Zentrum begünstigen soll.

Was ist Awareness?
Awareness bedeutet auf sich und andere zu achten. Wir möchten gemeinsam dafür sorgen, dass möglichst viele Personen im queeren Zentrum teilhaben können. Dazu ist es wichtig, dass wir voneinander wissen, was wir zum Teilhaben brauchen. Wir teilen uns unsere Bedarfe und Bedürfnisse mit und übernehmen Verantwortung dafür. Wir unterstützen uns nach Möglichkeit dabei, die Bedarfe und Bedürfnisse in unserer Gruppe zu beantworten.

Awareness im Queeren Zentrum Kassel
Zu Beginn von Veranstaltungen und Formaten wird darauf hingewiesen, wer in diesem Rahmen für Awarenessfragen ansprechbar ist. Außerdem gilt die aushängende Etikette und das Selbstverständnis des Queeren Zentrums Kassel. Zusätzlich kann auf den Leitfaden "Du Ich Wir und diese Strukturen" zurückgegriffen werden. In diesem Leitfaden sind Bearbeitungsansätze für eine Vielzahl von Situationen zu finden. Den Leitfaden gibt es in einfacher und in schwerer Sprache. Mit dieser Kombination von Werkzeugen ist es möglich gemeinsam ein konstruktives Miteinander zu gestalten.

Auch, wenn sie vor Ort und damit "einfacher greifbar" sind: Awarenesspersonen sind nicht automatisch Notfallsanitäter*innen, Psycholog*innen oder Türsteher*innen. In Notfällen ruft bitte bei entsprechenden Notfallnummern an.

Anlaufstellen/ Supportstrukturen
Im Notfall

  • 112 Rettungsdienst

  • 0800 111 0 111 | 0800 111 0 222 TelefonSeelsorge / (Chat: https://www.telefonseelsorge.de )

  • 116 006 Hilfetelefon für Gewaltbetroffene

  • 116 016 Hilfetelefon für gewaltbetroffene Frauen / (Chat: https://www.hilfetelefon.de )

  • 116 111 (14 – 20 Uhr) Nummer gegen Kummer für Kinder & Jugendliche

  • 116 117 Ärztlicher Bereitschaftsdienst

  • 0 61 31 19 240 Giftnotruf Hessen

  • 0 800 002 28 33 Apothekennotruf

Anlauf- und Beratungsstellen
AdiBe (Allgemeine Antidiskriminierungsberatung & Diskriminierungsmelder)
Eigenmächtig, LK2 & FaX (Beratung bei sexualisierte Gewalt)
gewaltfreileben (Fachstelle für Gewalt im queeren, sozialen Nahraum)
T*räumchen (Beratung von TINAQ* Personen & Angehörigen, so wie Fachkräften)
Amani (Beratung & Hilfe bei "Ehrgewalt" und Zwangsheirat)
response (Beratung für Betroffene rechter Gewalt)
AIDS-Hilfe Kassel (Beratung und Testangebot für STIs, insbesondere HIV)
ProFamilia (Beratung zu sexueller Bildung und Familienplanung sowie Schwangerschaftskonfliktberatung)
VIVA Beratungszentrum (Psychosoziales Beratungszentrum für Geflüchtete, Türkisches Familienzentrum, Sexual-, Paar- & Familienberatung, Schwangerschaftskonfliktberatung, All-In (diverse migrantische Selbstorganisationen), Sozialberatung, Beratung zu vertraulicher Geburt)
SLiN ((Peer)Beratung für Menschen mit Behinderung)
LV Sinti & Roma Hessen (Beratung für Sinti/ Sint*izze & Roma/ Rom*nja)
ofek (für Betroffene antisemitischer Gewalt)

Weitere (überregionale/ bundesweite) Anlaufstellen, Communityorganisationen & Co findet ihr unter
https://www.lsbtiq-hessen.net/ressourcen/

Hier kommst du zum Awareness-Leitfaden.

Hygienekonzept

Bei der Nutzung des Queeren Zentrums ist es uns sehr wichtig, Maßnahmen zum Infektionsschutz zu treffen. Wir treffen selbst Vorkehrungen, um Hygiene in den Räumen sicherzustellen, haben aber auch ein paar Bitten an euch als Nutzende/Gäste. Eine grobe Übersicht darüber findet ihr hier. Bei einzelnen Veranstaltungen kann es immer sein, dass andere Maßnahmen vorher festgelegt werden, die dann in den jeweiligen Einladungen stehen.

Krankheitssymptome

Bei Symptomen von in Menschenansammlungen ansteckenden Krankheiten (z.B. Corona, Grippe) bitten wir euch generell, zuhause zu bleiben.

Hände waschen/desinfizieren

Wir möchten euch bitten, euch regelmäßig die Hände zu waschen/desinzifieren. Wenn ihr zum Beispiel mit öffentlichen Verkehrsmitteln angereist seid, wäre es super, wenn ihr euch im Zentrum zuerst die Hände wascht. Auch bei Veranstaltungen, bei denen alle die gleichen Materialien/Gegenstände (z.B. Stifte, Bücher...) anfassen, solltet ihr euch zuerst die Hände waschen. Wir sorgen dafür, dass Seife und Desinfektionsmittel immer vor Ort sind - und zusätzlich auch Handcreme, damit unsere Hände nicht komplett austrocknen :)  Wir desinfizieren auch regelmäßig oft angefasste Dinge wie zum Beispiel Türklinken, Lichtschalter und Wasserhähne. In den Toiletten gibt es Desinfektionsmittel für die Klobrillen - wir bitten euch, das zu benutzen.

Corona-Tests

Generell bitten wir euch, einen Corona-Test zu machen, bevor ihr ins Zentrum kommt. Falls ihr selbst keine habt oder es einfach vergessen habt bzw. zeitlich nicht geschafft habt, haben wir Tests vorrätig, damit ihr vor Ort noch einen machen könnt.

Masken

Bei manchen Veranstaltungen legen wir vorher fest, dass FFP2-Masken Pflicht sind. Auch die haben wir vorrätig, falls ihr selbst keine dabei habt. Ob bei einer Veranstaltung Maskenpflicht ist, steht immer on der Einladung.  Wenn keine Maskenpflicht vorher festgelegt wurde, wird trotzdem am Anfang der Veranstaltung darüber gesprochen, ob es für alle okay ist, wenn keine Masken getragen werden. Unaufgefordert Masken tragen könnt ihr natürlich jederzeit.

Lüften

In den Räumen sollte regelmäßig gelüftet werden.


Für uns hat der Infektionsschutz auch eine politische Dimension. Auf einer sehr einfachen Ebene hält ein gutes Hygienekonzept oft Menschen ab, die sich aus politischer Überzeugung bewusst rücksichtslos verhalten - also zum Beispiel Querdenker*innen.

Für uns als queere Menschen ist Infektionsschutz auch ein wichtiges Thema, wenn wir an unsere Geschichte zurückdenken: Durch die AIDS-Krise haben wir fast eine gesamte Generation queerer Menschen verloren und durch die starke Verbreitung von HIV in queeren Communities gab es viel Stigmatisierung, Ausgrenzung und mangelnde medizinische Versorgung. Wenn es um ansteckende Krankheiten geht, werden wir also immer daran erinnert, was in der Vergangenheit unserer Bewegungen passiert ist - und es ist wichtig, das im Gedächtnis zu behalten.  

Eine weitere politische Dimension des Infektionsschutzes ist die Zugänglichkeit unserer Angebote. Es gibt viele Menschen, für die aus verschiedenen Gründen (Vorerkrankungen, Immunsupprimierung, Alter...) Infektionen sehr gefährlich sein können - auch wenn es "nur" eine Erkältung ist. Durch die Einhaltung des Hygienekonzepts hoffen wir, das Zentrum so risikoarm wie möglich nutzbar zu machen.